Das BVergG lässt die Vergabe von Aufträgen im Verhandlungsverfahren ohne vorherige Bekanntmachung zu, wenn aus technischen Gründen ein Wettbewerb nicht vorhanden ist oder der Auftrag aufgrund von Ausschließlichkeitsrechten nur von einem bestimmten Unternehmer erbracht werden kann. Zudem darf keine vernünftige…
Schlagwort: Judikatur
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BVwG: Bereits eine einzige vom Auftraggeber übersehene technische Alternativlösung schließt ein Verhandlungsverfahren ohne Bekanntmachung aus
Hohe Anforderungen an die Markterkundung (BVwG 8.5.2023, W279 2264894-2) -
EuGH: Weites Verständnis von personenbezogenen Daten besonderer Kategorien
Uferlose Anwendung des Art 9 DSGVO?Das Datenschutzrecht kennt „normale“ personenbezogene Daten (zB Geburtsdaten) und besondere Kategorien personenbezogener Daten gemäß Art 9 DSGVO („sensible Daten“, zB Herkunft, Religion, sexuelle Orientierung). Die Abgrenzung zu besonderen Kategorien ist für die datenschutzrechtliche Praxis von großer Bedeutung, da für besondere Kategorien von Daten wesentlich strengere Anforderungen gelten und zB das…
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EuGH: Überschreitung des Maximalvolumens einer Rahmenvereinbarung
Der EuGH hat in einer aktuellen Entscheidung Aussagen zur Möglichkeit der Überschreitung des Maximalvolumens einer Rahmenvereinbarung gemacht und die Bekämpfbarkeit von Direktvergaben erleichtert. Bisher stand fest, dass Aufträge auf Grundlage einer Rahmenvereinbarung nur bis zum festgelegten Maximalvolumen vergeben werden dürfen. Ist das Maximalvolumen ausgeschöpft, verliert die Rahmenvereinbarung ihre Wirkung (EuGH…
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EuGH: Nachträglicher Austausch notwendiger Subunternehmer zulässig
Bekanntermaßen steht und fällt die Teilnahme eines Bewerbers bzw Bieters am Vergabeverfahren mit seiner Eignung. Bisher war klar, dass die Eignung zu dem für das jeweilige Verfahren gesetzlich festgelegten Zeitpunkt (§ 79 BVergG) vorliegen muss, also zB beim offenen Verfahren zum Zeitpunkt der Angebotsöffnung. Fehlt dem Bieter zu diesem Zeitpunkt…
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Unzulässiger Abruf von Covid-19-Tests
BVwG verhängt Geldbuße in Höhe von EUR 500.000Das Bundesverwaltungsgericht hat in seinen Entscheidungen vom 21.1.2022, GZ W134 2246471-1 ua entschieden, dass Direktabrufe des Bildungsministeriums aus der Rahmenvereinbarung Covid-Testungen vom August 2021 rechtswidrig erfolgten und über den Bund eine Geldbuße iHv EUR 500.000,– verhängt.
Entscheidend war, dass der Rahmenvereinbarungspartner im Zuge des Abrufes einen im Vergleich zum Preis…
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VwGH verschärft Markterkundung
Offenlegen der Informationsquellen erforderlichDer Knackpunkt liegt nicht darin, welche Informationen der Auftraggeber im Rahmen einer vorherigen Markterkundung mit den interessierten Unternehmen austauscht. Vielmehr zählt, wie die aus der Markterkundung gewonnen Erkenntnisse im Rahmen der späteren Ausschreibung verwertet werden. Im Hinblick auf die geforderte Transparenz werden Auftraggeber zunehmend in die Pflicht genommen.
Eine selektive…